RE: Yeti Trophy 2012 - Bericht Teil 6 - 8

Hallo Andreas,

ich verfolge wirklich gerne Deine sehr lebhaft geschilderten Berichte. Ich kann mich nur Mudi Manni anschließen der Dir empfohlen hat als Journalist - ach was sage ich als Chefredakteur - bei einer ATV/Quad Zeitschrift anzufangen. Aber nachdem Du auch genauso professionell beschrieben hast wie sich Dein Schraubenzieher in Deine Hand bohrt, kannst Du Dich auch in der Unfallchirurgie bewerben.

Aber Spaß beiseite, ich habe das Gefühl, das Du auf der Yeti erst richtigen Spaß am Geländefahren gefunden hast. Ich arbeite ja für eine japanischen Automobilhersteller und wir nennen das was Du in Suhl geleistet hast „Jinba Ittai“. Auflösung: Das bedeutet auf japanisch das Ross und Reiter eine Einheit werden. Hoho.. Also dann schrubbe mal weiter Dein Pferd und freue Dich auf die kommenden Ausritte!

Gruß, Frank

P.S. Ich habe Dir eine PM geschickt, schau mal rein...

Hallo Andreas,
habe mir auch mal einen Schraubendreher in die Hand gejagt,tolles Gefühl ne? Da ich in den Wald zum Holzmachen wollte gabs nur eins, Tempotaschentuch drauf und außen rum drei Wicklungen Isolierband und ab gings mit der Luci.
Ich kann Dir sagen ich weiß wie weh dass tut, aber egal da muß mann DURCH!!
Denk immer Daran: "Was nicht tötet macht HART".
Gruß
Luigi

Lieber Frank, lieber Luigi,
vielen Dank für Euer Lob und Anteilnahme ! Zu meinem Gesundheitszustand kann ich berichten, daß meine Erstdiagnose richtig war (zeitraubender Krankenhausbesuch am Wochenende also überflüssig) und es jeden Tag besser wurde. Seit heute abend kann ich mit der rechten Hand schon wieder das Feuerzeug bedienen und die Schwellung ist fast weg, was will man mehr?
@Luigi: Wir haben eines gemeinsam, nämlich langjährige "Kampferfahrung", nur in unterschiedlichen "Truppen" (bin väterlicherseits aber ein Kind Deiner Truppe). Und ich habe schon als Jugendlicher kleinere medizinische OP's lieber selbst durchgeführt, dazu wird es aber nie öffentliche Details geben . In der Schlußfolgerung gebe ich Dir aber aber absolut Recht .
@Frank: Ins Gelände habe ich nicht erst bei der Yeti gefunden. In meiner eigentlichen Heimat, der Eifel, bin ich damit aufgewachsen. In frühen Jahren Traktor und sonstiges gefahren. Die beste Zeit war so mit 13/14, als ich einen ausrangierten Renault 4 meiner Mutter mein Eigentum nennen und die Feldwege sowie anderes Gelände unsicher machen durfte. Hatte zwar nur Vorderradantrieb das Teil, war aber trotzdem verdammt geländegängig . Und da habe ich gelernt, was Du in Deinem japanischen Sprichwort beschrieben hast. Ich habe nur andere Worte dafür: Man muß das Fahrzeug im Hintern spüren, dann ist man eins, Mensch und Maschine . Oder wieder asiatisch ausgedrückt (passt ja auch zu Kymco): Das Ping und das Pong müssen im Einklang sein . Bei der Yeti war das jedenfalls der Fall.
Nochmals vielen Dank Euch guten Freunden und herzlicher Gruß,
Andreas

Hallo alle zusammen,
ganz schnell ein tolles neues Video von der Yeti: http://www.youtube.com/watch?v=j6YoBgv9ek4
Tja, auch die Luft war matschhaltig .
So, jetzt muß ich wieder arbeiten, heute abend geht es weiter.
Gruß,
Andreas

Hallo alle zusammen,
nachdem ich gestern abend Teil 7 doch nicht mehr geschafft habe (dazu gleich mehr) geht es jetzt endlich weiter. Gestern abend war also die angekündigte Erstausstrahlung der Reportage auf Motorvision TV (Sky), die ich natürlich angeschaut, aufgezeichnet und gleich nach dem abendlichen Hundespaziergang nochmal angeschaut habe. Heute habe ich sie auch noch zweimal angeschaut. Leider ist die Sendung bis jetzt noch nicht auf Youtube aufgetaucht, wäre wohl auch nicht ganz legal. Hat sie von Euch schon jemand gesehen? Wurde auch heute um 05:30 und 13:30 wiederholt und läuft diese Woche noch Mittwoch um 22:05, Donnerstag um 06:05 und 14:05, Freitag um 05:30 und 13:30. Für danach ist der Sendeplan noch nicht online. Falls Ihr zu Hause kein Sky habt, gibt es vielleicht in der Nähe ein Café oder eine Kneipe. Soviel kann ich jetzt schon berichten:
Die Reportage ist sehr sympathisch gemacht. Besonders gefällt mir, daß zu Beginn auch auf die Geschichte von Suhl und des Simson-Werkes eingegangen wird. Das sind wichtige Dinge und hat schon gleich am Anfang Niveau in die Sendung gebracht. Das Niveau konnte in der Folge aber nicht immer ganz gehalten werden. Gestört hat mich, daß viel zu viel Sendezeit für Ansichten der durchaus ansehnlichen, langhaarig blonden Reporterin isländischer Herkunft Thorunn Egilsdottir (aus den Augenwinkeln und der Entfernung war sie mir vor Ort mehrfach aufgefallen, aber für mehr war keine Zeit ) und ihrem Piloten "Uwe" im Polaris RZR 800 gewidmet wurde, anstatt mehr von den wirklichen Helden und Herausforderungen der Yeti zu zeigen. Stattdessen jammert sie darüber, wie oft sie sich verfahren haben, und ganz besonders niedlich, daß sie unmittelbar vor dem Start der SP1 im KTM Adventureland wegen Zeitmangel nicht mehr "für kleine Mädchen" durfte. So ein Ärger aber auch... . Andererseits hat sie damit schlagartig einem breiteren Publikum die volle Härte der Yeti vermittelt .
Trotzdem: Die Reportage bringt sehr gut die tolle Atmosphäre und das "Feeling" auf der Yeti rüber und ist durchaus sehenswert! (Sogar sehr sehenswert, wenn man ganz genau hinschaut und was ich in einem "Under-Cover"- Bericht hier veröffentlichen werde, wenn ich erstmal mit unseren eigenen Erlebnissen im Team "Bat Force One" fertig bin. Hier nochmal zurück zur Reportage: Bat Force One ist ganz am Anfang für Sekundenbruchteile bei der Fahrt auf die Startrampe und dann nochmal am Ende der ersten Runde im Simson-Gelände zu sehen (wo wir vor Thorunn und Uwe angekommen waren, da sie sich ja mehrfach verfahren hatten). Ich kann mich sogar gut an das Fahrzeug ziemlich direkt hinter uns erinnern, weil mir die kleine Kamera auf der Fronthaube aufgefallen ist.
Angesichts der Uhrzeit muß ich Euch jetzt leider für die Fortsetzung auf morgen, bzw. später heute vertrösten.
Herzlichen Dank fürs Mitlesen und gute Nacht,
Andreas

Hallo Andreas,

dank Deiner 1A Information wann Sky den Bericht wiederholt, habe ich mir auch eben mal Thorunn Egilsdottir angesehen. Natürlich habe ich auch erfolgreich das Spiel "such den Andreas" gespieltund Dich auch ganz kurz sehen können . Leider kommen in dem Bericht finde ich die richtigen Offroad-Teile etwas zu kurz aber er bringt schon sehr gut die Atmosphäre rüber. Naja, manche Kommentare von Thorunn braucht man nicht unbedingt aber Hut ab vor der Organisation und dem Engagement des MSC Suhl's, trotz vieler Behörderauflagen den Yeti jedes Jahr auf ein neues zu jagen. Schöner Beitrag!

Aber wenn man von den 50PS und 2-Zylindermotoren bei Polaris hört, könnte man ja etwas neidisch werden . Hoffe das da Kymco bald angreifen wird....

Gruß, Frank

Lieber Frank,
ich teile Deine Eindrücke in jeder Hinsicht. Vor allem die Leute vom MSC Suhl und benachbarten Vereinen (wie unser Freund Leilo hier aus dem Forum) waren einfach nur klasse! Da haben so viele mitgeholfen um das alles möglich und so abwechslungsreich zu machen. Und was die Schwächen der Reportage betrifft, kann man da auch drüber hinwegsehen. So sind sie nunmal die Fernsehleute. Und immerhin hat überhaupt ein Sender eine halbstündige Reportage über die Yeti gemacht, das allein ist schon etwas! Interessant, daß Dir auch aufgefallen ist, wie intensiv in der Reportage von dem Polaris RZR die Rede war . Dazu und einigen anderen Merkwürdigkeiten werde ich wie gestern schon angekündigt, noch einen gesonderten Bericht schreiben .
Und zumindest kann man sehen, daß wir da nicht im Sandkasten rumgefahren sind .
Herzlicher Gruß, jetzt geht es erstmal weiter mit dem vorletzten Teil (oder so...) von Bat Force One auf der Yeti,
Andreas

Hallo alle zusammen,
Da standen Manni und ich nun am Start der zweiten Sonderprüfung im KTM Adventureland. Diesmal haben wir der sehr netten Mannschaft im Polaris RZR mit der Startnummer 12 (Heiko Meyer und nette Co-Pilotin, Team DME, siehe Bericht Teil 2) hinter uns, dort den Vortritt gelassen, da sie eh' schneller waren als wir und ihnen so ein Überholmanöver erspart, was ihnen in der Wertung hoffentlich geholfen hat. Durch diese Veränderung der Startreihenfolge kam dann das Yamaha Rhino 700 direkt hinter uns, also der Vergleich, der mich von Anfang an interessiert hatte (Ihr erinnert Euch wahrscheinlich).
Was uns ehrlich freute war, daß in dieser zweiten Runde beim Warten auf der Startrampe viele interessierte Fragen zum UXV gestellt wurden (obwohl ich eigentlich eher versuchte, mich mental auf einen optimalen Start vorzubereiten ). Also habe ich bereitwillig Auskunft gegeben (u.a. zum Fahrwerk), da das UXV offensichtlich in der ersten Runde Interesse auf sich gezogen hatte. Das hatte das UXV auch verdient!
Dann ging es endlich wieder los (mittlerweile habt Ihr Euch ja hoffentlich Manni's Onboard-Video dazu angeschaut) aber wie schon im Offroad-Parcours, war auch hier im KTM Adventureland nach der ersten Runde mit gut 200 Fahrzeugern der Untergrund ordentlich durchgepflügt und der Boden sehr schwer. So gut es ging versuchte ich den tiefsten Matschrinnen aus dem Weg zu gehen (mit sehr guten Anweisungen von Manni) und auch die starken Steigungen waren wesentlich rutschiger, als in der ersten Runde. Einige Male habe ich vorsichtshalber das Sperrdifferential dazugeschaltet, um auf Nummer sicher zu gehen. Mit dem Nachteil allerdings, daß ich zum Ein- und Ausschalten jeweils fast anhalten mußte, um keine Getriebeschäden zu riskieren. Und bis zur allerletzten Schleife auf der Strecke hatte uns das Rhino 700 nicht ein- und überholen können. Genau das war es, was ich eigentlich wissen wollte . An dem Punkt angelangt, machte es garnichts mehr aus, das stärkere Rhino kurz vor Ende der Sonderprüfung an uns vorbeifahren zu sehen (sollten wir doch wenig später nach der SP wieder an ihm vorbeifahren). Nach der letzten extremen Steigung, durch die wir uns kämpfen mußten (wofür es aber auch netten Applaus von den Zuschauern gab), kamen wir auch schon zur abschließenden Zeitkontrolle dieser SP. Für mich waren wir in dieser Runde "gefühlt" deutlich langsamer (ist in Manni's Video auch gut zu hören als ich es ihm sagte). Wie sich später zeigen sollte, waren es aber nur ganze zwei Sekunden mehr und eine zuviel um auf Platz 10 zu landen, aber immerhin noch Nr. 2 unter den drei UXV's. Sollte man da als absoluter Renn-Anfänger groß meckern oder enttäuscht sein? Ganz bestimmt nicht .
Und zufrieden fuhren Manni und ich die schöne Offroad-Strecke weiter in Richtung Ende der Runde. Wenig später auf einem befestigten Feldweg, sahen wir dann das Yamaha Rhino am Rand stehen, hielten an und vergewisserten uns, ob bei denen alles in Ordnung war. Sie hatten aber nur angehalten, um die Windschutzscheibe zu putzen. Also konnten wir guten Gewissens weiterfahren. Auf einem bald folgenden Straßenabschnitt mußten wir besonders langsam fahren, weil abgesichert durch zwei Polizeifahrzeuge, ein Schneepflug damit beschäftigt war, den von uns allen Teilnehmern schon aus der ersten Runde mitgebrachten Matsch von der Straße zu schieben. Was das bedeutete, erfuhren wir wenig später bei der Ankunft im Simson-Werksgelände. Luigi erwartete uns schon und rief uns zu, daß die Yeti vorzeitig abgebrochen worden sei. Erstmal schauten wir nur ungläubig und konnten garnicht verstehen, was denn passiert war. Dann kam die Erklärung: Zuviel Matsch auf den Straßen. Noch viel später erfuhr ich von Leilo, daß Manni und ich wohl zu den allerletzten gehört haben mußten, die überhaupt auf der regulären Strecke zu Ende fahren konnten. Die meisten anderen nach uns wurden schon über einen verkürzten Rückweg umgeleitet.
Trotz allem Verständnis große Enttäuschung bei den Fahrern. Schließlich hatten wir uns gerade erst so richtig warmgefahren und waren wild entschlossen, in der dritten Runde nochmal alles zu geben, uns evtl. zu verbessern und hatten uns wirklich sehr auf die letzte Runde gefreut. Half aber alles nichts, wir mußten das zähneknirschend so akzeptieren. Einziger praktischer Vorteil, die Siegerehrung konnte dadurch auf 17:00 Uhr vorgezogen werden.
So sah Bat Force One dann nach der zweiten Runde aus (nicht mehr ganz so sauber ):
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Und hier die trotz des vorzeitigen Abbruches ziemlich zufriedenen Insassen Luigi, Manni und ich (Luigi hatte mittlerweile ja schon genug Zeit gehabt, sich saubere Sachen anzuziehen):
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Ich kann nur noch einmal sagen, wie stolz und dankbar ich war und bin, Luigi und Manni als Co-Piloten dabeigehabt zu haben. Die besten, die man sich wünschen kann! Und sie hatten viel Anstrengung auf sich genommen, um mir zur Seite zu stehen, bzw. zu fahren. Und zusammen haben wir getan, was getan werden mußte . Echte Kymco-Freunde eben, besser hätte die erste Begegnung mit ihnen anläßlich der Yeti garnicht sein können!
Und jetzt gute Nacht, dies war noch nicht der letzte Bericht von der Yeti,
Andreas

Hallo Andreas,
Dein Bericht ist klasse, hier bist Du der Sieger, denn ich glaube nicht, das man es hätte besser Schreiben können, es wäre mir eine Ehre auch beim nächsten mal Dein Beifahrer zu sein, doch da ich vier Hunde habe, müßte es wieder so im Umkreis bis 300 Km von mir sein, denn ich kann nicht über Nacht weg bleiben. Also hoffe ich das es klappt z. B. die Trophy Ost. LG an alle.
Mudi Manni

Vielen Dank Manni, ich freue mich drauf! Jetzt ist am Samstag erstmal Großputz und Wiederzusammenbau angesagt. Ich möchte beim ab nächste Woche zu erwartenden Schnee unbedingt wieder UXV fahren können .
Herzlicher Gruß,
Andreas