2. Lauf im Int. Freestyle Trial

Hallo alle zusammen und nochmal ganz herzlichen Dank für alle Eure Glückwünsche!
Jetzt dann endlich der vollständige Bericht mit Bildern: Nach unserer Ankunft Freitagabend (mein Sohn und ich) war das Fahrerlager schon gut gefüllt mit Wohnmobilen, Zelten und Fahrzeugen natürlich. Samstagmorgen sollten allerdings noch viele dazukommen. Insgesamt waren 54 Fahrer am Start, davon leider nur sechs ATV, der Rest Geländewagen. Da Meldung und technische Abnahme ausnahmsweise am Freitagabend noch nicht möglich war, haben wir das verbleibende Tageslicht zu einer ersten Inspektion der Sektionen genutzt. In jeder Sektion sind unterschiedliche Fahrstrecken (Sektoren) nach Klassen beschildert. Es gibt die Klasse A für Trialanfänger und für den Juniorcup die Klasse JC B (14-18 jährige Fahrer, nur Geländewagen). Klasse B ist die erste Profi-Klasse mit den meisten Teilnehmern. Klasse Q (Quads/ATV) fährt weitestgehend die Sektoren der Klasse B. Wenn spezielle Q-Sektoren gesteckt und ausgeschildert sind, müssen die gefahren werden. Die Klassen C und D sind für modifizierte Geländewagen in zwei Abstufungen und gehen besonders in Klasse D bis an die Grenzen dessen, was nach physikalischen Gesetzen für Fahrzeuge überhaupt möglich ist. Es gab fünf Doppelsektionen, d.h., sie werden je einmal in beide Richtungen gefahren und es ist erstaunlich, wie groß die Unterschiede in den Schwierigkeiten je nach Fahrtrichtung sind. Es wird also garantiert nie langweilig. Ich habe nicht von allen Sektionen Fotos, nur einige ausgewählte Stellen. Der Rest kommt dann im Video.
Ein wichtiger Hinweis noch an alle die glauben, sie hätten noch nicht genügend Erfahrung in schwerem Gelände, um am Freestyle Trial teilzunehmen: Man hat genug Zeit, sich jede Sektion vor Befahren genau anzuschauen und andere Fahrer zu beobachten. Wenn man sich eine Sektion in der B-Streckenführung nicht zutraut (Q-Strecke ist allerdings Pflicht), kann man auch eine Klasse tiefer fahren (d.h. A), muß dies dem Sektionsleiter vor Befahren der Sektion aber mitteilen, wenn man ihm die Bordkarte (da werden für jeden Fahrer das Befahren der Sektion und die Fehlerpunkte eingetragen) übergibt. Das gibt dann zwar pro Sektor 5 oder für die gesamte Sektion 15 Strafpunkte, der Fahrspaß ist aber der gleiche und niemand muß ein Risiko eingehen und Hindernisse fahren, die er/sie sich noch nicht zutraut. Und einige Sektionen waren zwar für Geländewagen eine Herausforderung, für ATV aber überhaupt nicht und wir konnten sie mit null Fehlerpunkten fahren (nur ich einmal nicht, weil ich ein Schild berührt hatte). Es geht nicht um die Pokale, sondern um den Spaß, mehr oder weniger schwierige Hindernisse zu überwinden. Teilnehmen kann also wirklich jeder, der zumindest minimale Gelände-Erfahrung hat.
Bevor ich abschließend nochmal kurz das Reglement zusammenfasse, jetzt endlich erstmal ein paar Bilder.
Hier die Inspektion am Freitagabend:

[widget=1103]
Wie Ihr seht, sind da für ATV einfache Sachen dabei. Vor den Felsstufen in steiler Auffahrt hatten wir den größten Respekt. Davon gab es insgesamt vier (je zwei in einer Sektion). Zwei davon konnten wir ATV-Fahrer weitestgehend umfahren, über die zwei anderen mußten wir notgedrungen drüber. Da galt es genug Schwung zu nehmen, um ohne Abrutschen der Räder drüberzukommen, aber auch nicht zu viel, um einen Abflug nach hinten zu vermeiden. In der Praxis erwiesen sie sich als wesentlich einfacher, als erwartet.
Samstagmorgen stieß dann Marco mit seiner MXU 500 IRS im Fahrerlager zu uns. Wir kannten uns schon aus dem Kymco-Forum und er hatte mir im Vorfeld sehr hilfreiche Informationen und Erklärungen gegeben, es war aber die erste persönliche Begegnung:

[widget=1104]
Hier noch zwei Eindrücke aus dem Fahrerlager und das Warten auf die Fahrerbesprechung:

[widget=1105]
Dann begann das Anstehen an den Sektionen:

[widget=1106]
Die verschiedenen Sektionen können in beliebiger Reihenfolge gefahren werden. Man stellt sich da an, wo die Schlange gerade am kürzesten ist. Trotzdem gibt es Wartezeiten, die man gut zum genauen Erkunden der Sektion und Ausarbeitung einer Strategie nutzen kann. Wir ATV-Fahrer haben das wie bereits berichtet weitestgehend gemeinsam getan.
Hier nochmal zwei Hindernisse, die nicht spektakulär, aber mit sehr engen Wenden gefolgt von steilen Auffahrten verbunden waren:

[widget=1108]
Im Junior-Cup war der jüngste Teilnehmer Robin 14 Jahre alt und hat eine wirklich beachtliche Fahrleistung abgeliefert:

[widget=1107]
Diesmal war nur ein exotischer Eigenbau in der Klasse D vertreten. In einem früheren Dasein ein Iltis, sieht er jetzt so aus, hat u.a. Hinterachsenlenkung und fährt unter der Bezeichnung "Iltis Pro":

[widget=1109]
Als wir in der ATV-Gruppe nachmittags fertig waren und unsere Bordkarten abgaben, standen die Pokale schon für die Siegerehrung bereit:

[widget=1110]
Vor Abgabe der Bordkarten haben wir noch unsere Fehlerpunkte verglichen, womit wir das Endergebnis in der Q-Klasse schonmal kannten. Das war u.a. nützlich um ausschließen zu können, daß es wegen Punktegleichstand auf einem der ersten drei Plätze noch zu einem Stechen kommen würde. Erst als das ausgeschlossen war, konnten wir nämlich ein redlich verdientes Bierchen zischen (solange man fährt, streng verboten!).
Dank meiner mittlerweile verfeinerten Konservierungsmethode ist meine X8 trotz tiefer Matschwasser und Schlammdurchfahrten erstaunlich sauber geblieben (danach haben mich schon nach der ersten Sektion alle gefragt :wink: ):

[widget=1111]
Und nach der Siegerehrung die völlig unerwarteten, aber zufriedenen Dritten in der Q-Klasse (Fahrer und Boxenchef):

[widget=1112]
Wie weiter oben angedroht, jetzt noch kurze Zusammenfassung des Reglements:
Motorradschutzkleidung und zusätzliche Oberkörperprotektoren sind in der Q-Klasse Pflicht.
"Stehenbleiben" heißt Durchdrehen der Räder ohne erkennbare Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs und gibt einen Strafpunkt. Guter Zeitpunkt, die Differentialsperre zuzuschalten, denn jeder weitere gescheiterte Anfahrversuch ergibt wieder einen Strafpunkt. Ggf. ist es besser, gleich rückwärts zu fahren, um mehr Anlauf zu nehmen (3 Fehlerpunkte). Beabsichtigtes Anhalten zur Orientierung ist jederzeit erlaubt.
"Rückwärtsfahren, -rollen, -rutschen" 3 Punkte. Jede Rückwärtsbewegung. Eine Rückwärtsbewegung wird unterbrochen durch oben erwähntes Stehenbleiben oder eine Vorwärtsbewegung. Anhalten ist somit gestattet. Beabsichtigtes Anhalten zur Orientierung ist erlaubt.
"Berühren oder Unterfahren des Sektionsbandes" 5 Punkte.Mit dem Fahrzeug oder pro Person.
"Berühren der Sektionsstangen, Beschilderung" 10 Punkte. Mit dem Fahrzeug oder pro Person.
"Beschädigung innerhalb der Sektion" 50 Punkte. Beschilderung (an denen kein Absperrband befestigt ist) abbrechen, herausziehen oder überfahren.
Dann gibt es noch horrende Strafpunkte für diverse andere Sachen, aber das würde jetzt zu weit führen. Wer teilnehmen möchte, sollte/muß sich das gesamte Reglement (4 Seiten) ohnehin durchlesen. Ich hatte am Ende 38 Strafpunkte und der zweitplatzierte 36. Der fuhr übrigens nicht wie erst berichtet eine King Quad, sondern eine Aeon 6.0 (hatte ich verwechselt).
Und wenn einige von Euch jetzt hoffentlich auf den Geschmack gekommen sind, hier erfahrt Ihr alles: http://freestyletrial.de
Herzlicher Gruß und nochmal Danke für Eure tolle Unterstützung,
Andreas

Hallo Andreas,

sehr interessanter Bericht! Interesse, an einem ATV-Trial teilzunehmen, habe ich auch schon länger und der Bericht hat mir Mut gemacht. Nun muß ich nur noch schauen, ob es das auch in Norddeutschland gibt.

Einmal habe ich zugesehen (in Plockhorst), wobei das Gelände der Kiesgrube außerhalb der Trialstrecken von den Besuchern befahren werden durfte.

Gruß
Christian

PS: vielleicht finden sich noch mehr Norddeutsche, die gern mal mitmachen würden? Sie können sich gern bei mir melden ...

Hallo Andreas
das habt Ihr ja super hinbekommen, Gratulation und an Erster Stelle steht das Vergnügen.

da hast Du aber nochmal richtig investiert, wenn ich das richtig sehe, hast Du Dir noch andere Reifen gegönnt, die machen ja richtig was her, haben die die original Maße?

Prima
schöne Grüße
Martin

Hallo Christian und Martin,
vielen Dank! Ja Martin, ich habe mir einen zweiten Radsatz für's schwere Gelände zugelegt. Die Reifen sind 27 Zoll ITP Mudlite, von denen ich nach diesem ersten Einsatz begeistert bin. Bringen auch ca. 2 cm mehr Bodenfreiheit. Die Felgen haben eine geringfügig andere Einpresstiefe und kommen etwas weiter nach außen, was die Erhöhung des Schwerpunktes ausgleicht.
Gruß,
Andreas

hey hey meinen glückwunsch

auf sowas hätte ich auch mal lust. macht bestimmt spass.

Zitat von Petzi im Beitrag #5

---

hey hey meinen glückwunsch
auf sowas hätte ich auch mal lust. macht bestimmt spass.

---

ja glaube ich dir.

ist halt immer nur ne recht lange anreise.
aber mal sehen.....

danke

Hallo alle zusammen,
das erste Video ist jetzt online. Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität. Die Kameraeinstellungen waren versehentlich ziemlich durcheinander geraten. Teil 2 mit der Bordkamera aus Fahrerperspektive gefilmt, wird deutlich besser und in HD werden.
Hier das Link zum 1. Teil: http://www.youtube.com/watch?v=qBChX42eFY8
Schönes Wochenende und Gruß,
Andreas

Leider nicht für Mobilgeräte ...

Zitat von kamy im Beitrag #9

---

Leider nicht für Mobilgeräte ...

---