Motor, Antrieb, Fahrwerk, Rahmen » Kymco MXU 300 Gang springt über

Hallo Zusammen,
Da ich mir am letzten Wochenende eine Kymco MXU 300 mit kleinen Mängeln zugelegt habe und über ein Problem hier nichts im Forum und auch sonst nirgends im Netz was darüber gefunden habe, möchte ich gerne dieses Thema gerne hier mal aufgreifen.

Beim Fahren im H-Gang gab es alle paar Sekunden ein kleines Ruckeln.. egal bei welcher Drehzahl und egal ob Teil- oder Volllast.
Ich dachte ursprünglich das es an der Variomatik liegt und habe mal die Rollengewichte und den Riemen bestellt. Doch beim Einbau ist mir dann aufgefallen, das der Vorbesitzer wohl die gleiche Idee hatte und diese Komponenten schon ersetzte. Also daran kann es dann schon mal nicht liegen. Da der Motor ohne Probleme und ohne Drehzahlschwankungen bei diesem ruckeln läuft, habe ich diesen auch ausgeschlossen und mich erst mal auf das Schaltgestänge konzentriert, da dieses doch schon etwas "labrig" war. Das war aber leider auch nicht die Lösung meines Problems. Darauf hin nahm ich dann doch einmal Kontakt mit einem offensichtlich kompetenten Kymco Händler auf und holte mir telefonischen Rat. Er erklärte mir das das Problem im Getriebe liegt, dies sei wohl verschlissen und es müssten einige Komponenten ausgetauscht werden (Schaltklaue, Schaltgabel und Zahnrad vom H-Gang). Kosten sollten da auf mich in höhe von 500 - 800 Euro zukommen. Da ich aber nicht soviel Geld ausgeben wollte, versuchte ich mich erstmal selbst daran das Getriebe zu reparieren. Also Getriebe zerlegt und die genannten Teile angeschaut. Man konnte tatsächlich deutlichen Verschleiß an der Schaltklaue erkennen, jedoch war das Zahnrad und die Schaltgabel in meinen Augen noch völlig okay. Also hab ich mir erstmal die Schaltklaue zur Brust genommen und diese mit einem Dremel etwas bearbeitet und die Kanten der Zähne nachgearbeitet und die Kanten wieder geschärft. Es ist allerdings darauf zu achten, das die breite der Zähne nicht unterschiedlich geschliffen werden, dies habe ich immer schön mit einem Messschieber kontrolliert. Nachdem schleifen sah die Klaue wieder aus wie neu und ich habe die ganze Schose wieder zusammengebaut.
Und siehe da... Funktioniert wieder wie Neu.... bisher 500 Km ohne irgendwelche Problemchen...
Kostenpunkt war jetzt 17 Euro für ne Tube Dichtmasse und 3 Stunden Arbeitszeit.... Also mal schnell 500 Euro gespart...

Sollte jemand die gleichen Probleme haben und nicht so viel Geld ausgeben will stehe ich gerne bei Fragen oder Hilfe bei zerlegen und reparieren zur Verfügung.

Ich hoffe ich kann mit meinem Beitrag dem einen oder anderem Helfen

Nachtrag:
Das Problem ist übrigens bei Kymco bekannt und tritt laut Händleraussage normalerweise bei den 300er MXU je nach Fahrweise zwischen 12000 und 15000 KM auf.
Ausgetauscht werden Grundsätzlich das Zahnrad, Schaltgabel und Schaltklaue plus einige Lager.
LG
Thomas

...so generiert man Umsatz.
Man kann natürlich erst einmal nachschauen, ob die Kugel/Feder der Gang"arretierung" intakt bzw überhaupt noch vorhanden ist. Die Schraube, hinter der die beiden Teile versteckt sind werden gerne mit der Ölablass-Schraube verwechselt. So landet die Kugek beim abschrauben gerne im Altöl.

Ja richtig... aber bei der 300er mit Kardan ist die Kugel/Feder oberhalb des Getriebes eingeschraubt... eine Verwechslung mit der Oelablassschraube also relativ unwahrscheinlich... hier ist auch die Kontrolle der Teile recht schwierig da beim ausschrauben die Kugel und die Feder im Getriebe bleibt.
Ist auch ein komisches Gefühl wenn man nach dem zusammenbauen des Getriebes die Kugel und Feder von oben durch das Loch schmeißt und hofft das sie dann auch richtig liegt wenn man die Schraube dazu wieder eindreht.

Super Beitrag, vielen Dank!
Ich möchte die Herren fragen, woher weiß man ohne Ausbau, ob man die alte Version mit der Grobverzahnung hat, oder bereits die neue fein-verzahnte Version?

23481-LCD9-E00 Schaltmuffe Vorwärtsgang, neue Vers. feinverz. 55,57 EUR* .
23481-LCD9-E00 Schaltmuffe Vorwärtsgang, alte Vers. grobverzahnt 48,65 EUR*

Quelle:
http://www.kymco-ersatzteilshop.de/index...=23481-LCD9-E00

Vielen Dank im Voraus!

Gruss

Toni

Hallo Toni,
was hast du denn für ein Baujahr..?
meine MXU ist Baujahr 2006 und ist grobverzahnt.
LG

Meine ist Baujahr 2005, Erstzulassung 2006, ich hoffe, es wird das selbe sein.
Danke schön!

Auch die MXU aus Baujahr 2008 ist wohl noch grobverzahnt?

Der Dienstag wird es, (hoffentlich), zeigen, weil dann bei meiner MXU 250 S, Bj. 2008, eben diese Teile gegen die verstärkten/geänderten Teile getauscht werden sollen.

Nach Konsultation mit Kymco Ersatzteileshop versuchen auch wir die grobe Verzahnung.
Vielen Dank an Sithom für seinen Beitrag und für sein Hilfsbereitschaft!

Guten Morgen,

wie versprochen, die Rückmeldung...
Es war tatsächlich die Achse mit der groben Verzahnung drin, meine ist Baujahr 2005.
Es haben also die Schaltmuffe und das Zahnrad perfekt gepaßt.
Dank der Vorwarnung von Thomas habe ich auch gleich alle Sägeringe mit besorgt, und die waren auch nötig!
Verschleiß war nur minimal am Zahnrad selbst zu sehen, aber die Krallen der Schaltmuffe sahen richtig schlecht aus.
Es gab auch einen Spiel an der Achse, welches vor allen durch das verschlissene Sägering verursacht war.
Nach Tausch der Schaltmuffe, des Zahnrads für Gang H und der beider Sägeringe war so gut wie kein Spiel mehr feststellbar.
Dank der Warnungen von Thomas wurde die Neutralstellung vor dem Abziehen der Schrauben getestet, und das war auch nötig,
denn trotz vorsichtiger Hantierung ist die Schaltwelle in eine andere Position gekommen. Nach kurzer Korrektur war alles in Ordnung, Zurückbau schnell erledigt.
Es waren keine unerwartete Probleme aufgetreten, bis auf die Tatsache, daß für das Anziehen der Schwinge mit richtigen Drehmoment
für die Mutter mit Kronen-Kopf auf der linken Seite leider es ein Spezialwerkzeug bedarf. Diese wurde improvisiert angefertigt, und damit war der Erfolg auch garantiert.
Arbeiten wurden am Montag durchgeführt, hatte aber wegen dem vielen Regen hier erst jetzt die Möglichkeit für Rückmeldung.
In der Zwischenzeit etwa 300km gefahren, ohne Probleme zu haben; der Test mit zwei Personen bergaufwärts kommt nächstes Wochenende.
Wenn man Standard-Werkzeug in der Garage hat, und technisch etwas begabt ist, kann die Arbeit problemlos zu Hause ausgeführt werden.
An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dank an Thomas, der in der Vorbereitungsphase und bei den Planungen wirklich nützliche Tips gegeben hat.
Letzter Satz für diejenigen, die der Meinung waren, daß das ganze ohne der Tausch Lager nichts Wert ist... alle Lager wurden geprüft, und hatten keinen merkbaren Spiel...

T.